Kulturhistorische Wandertage im Bleniotal, ab Hotel in Olivone

Das Bleniotal, auch Valle del Sole genannt, ist ein grosser Naturpark mit reichem historischem und kulturellem Erbe. Diese vier Tage wandern wir auf den Spuren von literarischen Berühmtheiten des Bleniotales, entdecken heidnische Stätten und imposante Burgen, erfahren viel über das Leben in vorindustrieller Zeit im Tessin, als der Roggen noch an den Rascane getrocknet wurde, Kapellen und Oratorien am Strassen- und Wegrand erstellt wurden und die Bewohner völlig anders und anderswo als heute lebten. Wir wandern auf der via Francisca del Lucomagno, der kaiserlichen Alpenroute über welche Päpste und Bischöfe aber auch Kaiser und Könige aus ganz Europa zu den Konzilen nach Konstanz reisten. Da der Lukmanier einer der tiefsten Alpenpässe weit und breit war, hat die Gegend schon zu Römischer Zeit verkehrsmässig stark geprägt. So ist die Geschichte der Dörfer im Bleniotal seit jeher eng mit der Bedeutung des Lukmanierpasses verbunden. 

Das Tal hat grossartige Schriftsteller wie Sandro Beretta, Fabio Andina, und Mario Casella hervorgebracht, aber auch Fotografen wie Roberto Donetta und mittelalterliche Köche wie Martino de Rubeis haben ihre Werke im Bleniotal inszeniert. Wir entdecken  viele versteckte Perlen des oberen, mittleren und unteren Abschnittes des Bleniotals. Wir sind gemütlich unterwegs, hören Geschichten, lesen Textpassagen aus literarische Werken, welche bestimmte Ort beschreiben und lernen daraus hervorgegangene  Bilder und Utopien kennen, die wir aus heutiger Sicht betrachten können. Eine erhellende Tour in einer recht unbekannten Region. 

Anreise und Treffpunkt werden etwa 1 Woche vor der Tour mitgeteilt, voraussichtlich 10.20 Uhr in Malvaglia. 

Programm (Je nach Wetter und lokalen Gegebenheiten kann die Route angepasst werden.)

1. Tag: Der untere Talabschnitt um Malvaglia und Navone. Reine Wanderzeit gut 3 1/4 Std. (über den Tag verteilt)Höhendifferenz im Auf- und Abstieg je ca. 510 m. Wir deponieren das Hotelgepäck in Malvaglia in der Nähe des Treffpunktes und schultern den Tagesrucksack, um auf den Spuren des Schriftstellers Sandro Beretta durch alte Weinreben zum Castello di Serravalle, wo wir rasch in die Geschichte des Tals eintauchen. Dan geht es hinauf nach Navone, wo wir die alten Landwirtschaftsgebäude, das spezielle Oratorium and vieles mehr bewundern können. Anschliessend geht es durch die von enormer von Abwanderung geprägte Landschaft zurück in den Talboden, der auch ein ganz anderes Gesicht hat als noch vor 100 Jahren. Im alten Dorfkern von Ludiano schauen wir noch in einem ursprünglichem und speziellen Grotto vorbei, geniessen dort eine Gazzosa, dann laufen wir zurück nach Malvaglia, holen unser Gepäck und fahren mit dem Bus nach Olivone in unser Hotel.

2. Tag: Der obere Talabschnitt um Campo Blenio. Reine Wanderzeit rund 4 1/4 Std., mit 720 m im Auf- und Abstieg. Von Olivone aus bringt uns das Postauto hinauf nach Campo Blenio. Hier tauchen wir in ein Seitental ein und halten hinauf zu einem Passübergang mit toller Aussicht auf das obere Bleniotal. Aus dem Buch ,Tage mit Felice’ von Fabio Andina erfahren wir vieles über die Kunst des einfachen Lebens im Bleniotal, den Härten der Jahreszeiten ausgesetzt, wo niemand ein leichtes Auskommen hatte, wo die Menschen rau und wortkarg und lieber mit den Tieren zusammen waren, aber sich doch eine starke Gemeinschaft bildete. Idyllische Landschaft und gelassene Prosa ergeben eine tolle Kombination.

3. Tag: Der mittlere Talabschnitt bei Acquarossa. Reine Wanderzeit rund 4 1/4 Std., mit 590 m im Auf- und Abstieg. Heute schauen wir uns den Talabschnitt zwischen Acquarossa und Ludiano an, wandern auf den Spuren des Fotografen Roberto Donetta und des Schriftstellers und Malers Mario Casella. Als rastloser, stets verschuldeter Vater von sechs Kindern, der als Bauer im Bleniotal, Saatgutverkäufer, Kellner und schließlich als Fotograf tätig war gibt uns Roberta Donetta einen speziellen Einblick in das Tal um 1900 und wir vergleichen es mit der heutigen Zeit. Mario Casella rundet das Bild literarisch ab, sodass wir noch einen kurzen Besuch in der Casa Rotonda in Casserio machen, wo er lebte heute seine Bilder ausgestellt sind.

4. Tag: Um und über Olivone. Reine Wanderzeit 3 3/4 Std. Ca. 670 m im Aufstieg und 565 m im Abstieg. Zum Abschluss noch einen Blick ins zentrale Belniotal zwischen Torre und Olivone. Der Lokalbus bringt uns nach Dangio, wo wir auf den Spuren von Martino de Rubeis, einem der berühmtesten Köche des Mittelalters wandern.  Dann geht es hinauf zu einem tollen Aussichtspunkt und mit etwas Auf und Ab zurück nach Olivone, wo wir noch gut Zeit haben die letzten Tage Revue passieren zu lassen und uns auf die Rückreise vorzubereiten.

Rückreise ab Olivone voraussichtlich um 15.09 Uhr.

Anforderungen: Technisch sind die Wanderungen als einfach bis mittelschwierig einzustufen. Wir sind grösstenteils auf markierten Bergwanderwegen unterwegs und es sind keine ausgesetzten Wegpassagen zu bewältigen. Kondition braucht es für die oben erwähnten Höhenmeter plus etwas Reserve. Wir wandern in gemächlicherem Tempo, sodass wir die täglichen Wanderstunden etwas ausdehnen.  

Leitung: Britta Buzzi

Teilnahmepreis: CHF 825.– im Doppelzimmer, Zuschlag für Einzelzimmer CHF 45.–

Inbegriffen: Qualifizierte Leitung der Tour. Alle Übernachtungen im Hotel in Oliovone, mit Halbpension, Basis Doppelzimmer, auf Wunsch auch Einzelzimmer möglich. Fahrtkosten mit dem Bus während den Wandertagen (diese sind Bestandteil des Ticino Ticket, das wir am 1. Tag im Hotel bekommen). Nicht inbegriffen: An- und Rückreise (am besten löst Du ein Billett mit Hinweg nach Olivone), Getränke, Mittagspicknick und Zwischenverpflegung (in Olivone gibt es ein Lädeli zum Einkaufen), Versicherung.

Gruppengrösse: maximal 10 Personen 

Ausrüstung: Mit der Buchungsbestätigung versenden wir eine detaillierte Ausrüstungsliste.