Seit 2019 ist Per Pedes auch in Ostafrika unterwegs. Nach einem recht abenteuerlichen Rekognoszierungsprozess quer durch verschiedenste afrikanische Länder war schnell klar, dass Kenya nicht nur Safaris zu bieten hat, sondern auch im Hinblick auf Landschaften, Geschichte, Traditionen, Land und Leute sehr beeindruckend ist.
Per Pedes hat die Menschen wie auch die faszinierende Natur und deren Tierwelt tief ins Herz geschlossen und fühlt sich seither nach jeder weiteren Reise tiefer mit dem Land verbunden. Durch Kelly, Lordwell, Gloria, Esther, Peter, Lemoyan, Kasarani und viele andere Kontakte mit Einheimischen haben wir die Möglichkeit tiefe Einblicke in das alltägliche und ungekünstelte Kenya zu bekommen und so auch die Schwierigkeiten kennen zu lernen, die das tägliche Leben im ländlichen Kenya mit sich bringt.
Auf der Kenyareise im Dezember 2023 haben wir gemeinsam mit den Trägerinnen vom Mount Kenya ein kleines Hilfs-Projektli auf die Beine gestellt. Es geht um die drängendsten Probleme der ärmeren Schulkinder in der Mount Kenya Region. Als erster Schritt mussten wir Zugang zu den offiziellen Schulen erhalten. Daher haben Kelly&Co. die Organisation «Chogoria vision carriers» gegründet, die nun Erlaubnis hat einige Lektionen im Halbjahr an den Schulen diverse Themen zu Unterrichten. Die Organisation hat in den letzten Monaten in den 6 öffentlichen Schulen wo die Kinder der ärmsten Familien zur Schule gehen hand angelegt.
Schulgeld
Chogoria hat 6 staatliche und etwa 20 private Schulen. Die staatlichen Schulen sind günstiger als die privaten, haben aber interessanterweise unterschiedliche Schulgebühren. Die beiden günstigsten Schulen kosten knapp 36’000 KES (ca CHF 200.- pro Jahr) und dort gehen die Boys & Girls aus den ärmsten Schichten hin, haben oft einen Schulweg von über einer Stunde pro Weg zu bewältigen, aber bekommen dort eine warme Mahlzeit über Mittag. Durch ein Teil der Spenden ist es Möglich das Mittagessen etwas umfangreicher zu gestalten, so dass es nicht mehr wie üblich nur aus Maissuppe besteht, sondern etwas mehr hergibt. Dies lockt auch einige Jungs in die Schule, die sonst selten erscheinen. So ergibt sich eine willkommene Gelegenheit, auch mit ihnen Aufklärungsunterricht zu betreiben.
Hygieneartikel und Schutz
Die Girls haben den Nachteil, dass sobald sie ihre Periode kriegen, rund eine Woche pro Monat nicht zur Schule können, weil ihnen Binden etc. fehlen. So verlieren sie regelmässig den Anschluss an den Schulstoff und scheiden für höhere Bildungschancen bereits im sehr Jungen Alter aus. Oder sie bekommen einen Geldgeber, der ihnen Binden kauft – und kurz darauf sind sie schwanger und scheiden ebenfalls aus dem Schulbetrieb aus. In den beiden günstigsten Schulen werden so rund 3-4 Girls pro Jahr schwanger. Unsere Trägerinnen vom Mount Kenya kennen mehr als 10 Girls zwischen 15- und 18-jährig, die in den letzten 3 Jahren schwanger geworden sind. Keine davon ist mit dem Vater zusammen, kein Vater schickt Geld für das Kind. Niemand hilft. Sie müssen alles alleine bewältigen und sie sind immer von anderen abhängig. Mit bisherigen Spendengeldern konnte Kelly an 4 Schulen mit 679 Kindern und Glory an Schulen mit 350 Kindern Damenbinden und Hygieneartikel verteilen und die Mädchen in deren Anwendung instruieren.
Schulutensilien und Uniformen
Die Boys aus ärmeren Schichten haben keine Schreibutensilien, Papier etc., tragen abgewetzte Occasions-Uniformen, haben keine Unterhosen, werden ausgelacht und stammen oft aus Haushalten mit grösseren Alkoholproblemen. Dazu kommen noch einige HIV-positive Kinder. «Chogoria vision carriers» hat in den letzten Monaten Unterhosen in grossen Mengen besorgt.
Aufklärungsunterricht in Chogoria und Wamba/ Samburu
In den beiden Schulen die ich im Anschluss an die Reise mit Kelly, Lordwell & Esther angeschaut habe, gehen insgesamt rund 1000 Kinder zur Schule. Über ein Drittel davon stammt aus sehr armen Verhältnissen.
«Chogoria vision carriers» war in den letzten Monaten in den 6 öffentlichen Schulen unterwegs und hat Vorort Aufklärungsunterricht geleistet. Ob der Aufklärungsunterricht bisher viel genützt hat, wissen wir natürlich nicht. Aber alle Frauen, die dort mit den school-girls&boys sprechen, haben selber Kinder zuhause, die sie alleine versorgen und erziehen müssen. Es wird also sehr direkt gesprochen – und nicht im blabla-Ton, der ansonsten in der Schule üblich ist. Und das ist wohl nicht schlecht!
Das Gleiche in viel kleinerem Umfang möchten wir auch gerne noch in Samburu auf die Beine stellen. Kelly war 3 Monate dort für Aufklärungsunterricht und gegen Genitalbeschneidung in der staatlichen Schule von Wamba tätig. Unser Guide Lemoyan ging dort auch zur Schule. Ich bin in regelmässigem Kontakt mit dem Oberhaupt des Ortes Wamba (Chief Joel) – und wir haben dort schon einer Familie helfen können, wo der Vater (wie üblich) verschwunden ist, die Mutter grosse psychische Probleme hat, und die 2 Kinder wegen fehlendem Geld kein Zugang zur Schule hatten. Jetzt sind sie wieder in der Schule, und sehr stolz.
Wäre superschön, wenn wir in Chogoria am Mount Kenya und auch in Wamba/Samburu gemeinsam etwas sinnvolles und direkt helfendes auf die Beine stellen könnten.
Wenn ihr etwas dafür spenden wollt, dann mega gerne auf Konto:
IBAN CH74 0900 0000 8741 5515 1
per pedes, 8004 Zürich mit dem Vermerk Kenya. (Gibt dann auch einen Spendenausweis Ende Jahr, das könnt ihr von den Steuern abziehen.)