Naturbeobachtung am Julierpass: Vier Tage in der Umgebung unseres Hotels im Dörfchen Bivio auf Schneeschuhtour und Naturbeobachtung. Jeden Tag erleben wir andere Facetten der Natur an den umliegenden Sonnen- und Schattenhängen. Wer mit offenen Augen durch die Winterlandschaft zieht, weiss, dass die Schneedecke von unzähligen Spuren gezeichnet ist. Wer hinterlässt wo welche Spuren, welche Pflanzen- und Tiergemeinschaften lassen sich auch im Winter ausmachen, welche Überlebensstrategien finden sich auf welcher Höhenstufe, wie schalten Tiere und Pflanzen auf den winterlichen Sparbetrieb um. Tausend interessante Fragen lassen sich auf diesen einfachen Schneeschuhtouren am Julierpass mit der versierten, ortskundigen Naturkennerin erörtern. Die faszinierenden und unterschiedlichsten Anpassungen der Tiere und Pflanzen an die rauen klimatischen Bedingungen im alpinen Raum lassen sich unterwegs auf Schritt und Tritt und in unterschiedlichen Höhenstufen erkennen.
Anreise und Treffpunkt: Den genauen Treffpunkt (voraussichtlich um 10.46 Uhr an der Postautohaltestelle Bivio) teilen wir eine Woche vor der Tour mit (ab Bern um 06.32 Uhr, ab Zürich um 07.37 Uhr).
Programm: Die Touren werden von der Tourenleiterin jeden Tag nach den aktuellen Wetter- und Schneeverhältnissen festgelegt. Folgendes Programm dient als Anhaltspunkt, wo es hingehen könnte und wieviele Höhenmeter in etwa zu bewältigen sind.
Tag 1: Wald und Waldbewohner. Reine Wanderzeit ca. 3 1/2 Std., Auf- und Abstieg je ca. 420 m. Nach der Ankunft deponieren wir unsere Sachen im Hotel und ziehen mit Schneeschuhen und Tagesrucksack los. Die erste Tour führt uns in etlichen Schlaufen durch einen tief verschneiten Fichtenwald, der die Heimat des Dreizehenspechts und vieler anderer Wildtiere ist. Ihre Spuren sprechen eine eigene Sprache. Wir versuchen sie zu verstehen und erfahren Interessantes über die Biologie eines Gebirgswaldes und seine vielfältigen Bewohner.
Tag 2: Im Reich des Steinbocks. Reine Wanderzeit ca. 4 1/2 Std., Auf- und Abstieg je ca. 600 m. Auf den vom Wind abgeblasenen Kreten des Crap da Radons suchen die Steinböcke ihr karges Winterfutter. Der steile Aufstieg erlaubt uns immer wieder eine kurze Atempause, in der wir Ausschau halten und mit Glück und unseren Feldstechern die königlichen Bewohner entdecken. Tiere im Gebirge haben spezielle Strategien entwickelt, um den langen Winter in diesen Höhen zu überstehen. Wir erfahren einiges darüber und sehen uns ihre Nahrungsgrundlage an. Auf dem Hochplateau erwartet uns ein überwältigender Rundblick von der Alp Flix über den Julierpass zum Piz Grevasalvas.
Tag 3: Freie Sicht ins Oberengadin. Reine Wanderzeit ca. 4 1/2 Std., Auf- und Abstieg je ca. 500 m. Nach dem Frühstück bringt uns das Postauto hinauf gegen den Julierpass. Sanft ansteigend, führt unsere Route auf einen kleinen Pass, von wo wir einen ersten Blick auf den zugefrorenen See werfen. In mystischer Umgebung gleiten unsere Schneeschuhe durch tiefen Pulverschnee, an markanten Felsblöcken vorbei und über weite, stille Ebenen. Am erreichten Ziel haben wir eine atemberaubende Sicht auf die Bergeller Granitberge. Auf 2600 Meter über Meer werden wir kaum mehr ein Tier antreffen. Aber auch ohne Tierbeobachtungen ist dies eine der schönsten Schneeschuhtouren im Gebiet.
Tag 4: Am Septimerpass. Reine Wanderzeit ca. 4 1/2 Std., Auf- und Abstieg je ca. 600 m. Wir ziehen unsere Spur durch die verträumte Ebene am Septimerpass. Unberührt leuchtet die Schneedecke, in der Luft flimmern Schneekristalle auf. Bei La Motta hat der Wind als Künstler gewirkt und skurrile Formen in den Schnee gezaubert. Das Trittsiegel des Schneehasen erscheint hier ganz anders als im windgeschützten Wald. Welche Tiere haben wohl hier ihre Spuren hinterlassen?
Rückreise: voraussichtlich um 15.15 Uhr ab Bivio mit Umsteigen in Chur ins Mittelland. Ankunft in Zürich HB um 18.23 Uhr.
Anforderungen: Technisch sind die Touren als einfach bis mittelschwierig einzustufen. Erfahrung im Schneeschuhlaufen ist von Vorteil, wird aber nicht vorausgesetzt. Kondition erforderlich für obige Wanderzeiten und Höhendifferenzen, plus etwas Reserve.
Unterkunft: Gastfreundliches Hotel in Bivio, Basis Doppelzimmer mit Dusche/WC, auf Wunsch Einzelzimmer.
Verpflegung: Im Arrangement ist Halbpension inbegriffen. Du musst lediglich die Mittagessen (Lunch aus dem Rucksack) und allfällige Zwischenverpflegung mitnehmen. In Bivio gibt es einen Volg, im Hotel kann man Picknicks etc. kaufen.
Leitung: Therese Plüss, Naturkennerin, diplomierte Wander- und Schneeschuhtourenleiterin
Teilnahmepreis: CHF 825.00 im Doppelzimmer, Zuschlag für Einzelzimmer CHF 75.00
Inbegriffen: Qualifizierte Leitung der Schneeschuhtouren durch ortskundige Tourenleiterin, drei Übernachtungen mit Halbpension im Hotel im Doppelzimmer, auf Anfrage auch im Einzelzimmer möglich.
Nicht inbegriffen: An- und Rückreise, Getränke, Mittagessen/Picknicks, Versicherung. Kosten für Postautofahrten unterwegs, mit Taxis etc.
Gruppengrösse: maximal 10 Personen
Ausrüstung: Mit der Buchungsbestätigung versenden wir eine detaillierte Ausrüstungsliste.
Mietmaterial: Die Mitnahme von Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS, 3 Antennen-Gerät) mit Ersatzbatterien, Lawinenschaufel und -sonde gehören zur Standardausrüstung auf all unseren Schneeschuhtouren und sind zwingend mitzunehmen. Bitte beachtet, dass das LVS ein 3 Antennen-Gerät sein muss, 2 Antennen-Geräte werden nicht mehr akzeptiert, da sie nicht den aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechen.
Schneeschuhe, Stöcke sowie Lawinenausrüstung können bei per pedes oder im Fachhandel gemietet werden. Eine frühzeitige Reservation empfiehlt sich. Bei Fragen oder Schwierigkeiten helfen wir gerne weiter.
Mietpreise in CHF:
1T 2T 3T 4T
15 25 30 35 LVS
15 25 30 35 Schneeschuhe
10 15 20 25 Schaufel und Sonde
10 10 15 15 Stöcke