
Der Nationalpark Pollino bietet landschaftsmässig enorm viel. Und botanisch erst recht: das spezielle Kalkgestein und die gut verteilte Niederschlagsmenge sorgen für eine erstaunlich abwechslungsreiche Flora, mit Pfingstrosen, Blauem Lein und vielen anderen Sehenswürdigkeiten. Unsere Tour beginnt an der Küste im Grenzland zwischen der Basilicata und Kalabrien und geht Stufe um Stufe hinauf gegen den höchsten Punkt Kalabriens, den Monte Pollino – und anschliessend schauen wir uns die Eigenheiten der Flora im südlichen, gegen das Ionische Meer ausgerichteten Teil der Region an. In diesem grössten Nationalpark Italiens führt uns die Tour durch die weite Landschaft mit ausgedehnten Wäldern, die neben Buchen auch sehr spezielle Bäume wie die Schlangenhautkiefer oder endemische Ahorn-Arten enthalten. Neben dem Wandern nehmen wir uns gut Zeit für die mediterranen Frühlingsblumen und die Ackerbegleitflora in den weiten, sehr extensiv bewirtschafteten Flächen. Wir durchschreiten lichte Wälder und streifen an längst aufgegebenen Gutshöfen vorbei, von denen einige noch Spuren der im Mittelalter aus Albanien eingewanderten Arbëreshe-Gemeinschaften tragen. Und immer wieder staunen wir ab der zerklüfteten Landschaft auf der kalabresischen Seite der Berge, geniessen den Blick hinein in die grossen, sanften Hochebenen der Basilicata und freuen uns über der Blumenpracht und der Weitsicht über das Meer.
Anreise und Treffpunkt: Der Treffpunkt wird 1 Woche vor der Tour mitgeteilt. Abfahrt ab Zürich voraussichtlich um ca. 14 Uhr.
Programm (je nach lokalen Gegebenheiten können Route oder einzelne Etappen umgestellt/angepasst werden)
1. Tag: Schweiz – Kalabrien. Bahnfahrt von der Schweiz via Milano nach Genua. Dort Zeit für einen kleinen Stadtrundgang und Abendimbiss, bevor wir um 22 Uhr mit dem Nachtzug in 2- bis 4-Bett Schlafwagenabteilen der Küste entlang nach Scalea fahren.
2. Tag: Flora in der Schlucht. Reine Wanderzeit 3 1/2 Std., jeweils verteilt über den ganzen Tag. Auf- und Abstieg je 350 Höhenmeter. Ankunft in Scalea kurz nach 8 Uhr. Nach einer Zmorgenpause in der lokalen Bar fahren wir kurz hinauf nach Orsomarso ans Tor des Pollino-Nationalparks. Von dort wandern wir dem Fiume Argentino entlang in die Höhe und tauchen ein in die weiten Wälder des Pollino mit ihrer besonderen Flora. Nach kurzer Autofahrt treffen wir auf der Hochebene auf rund 1000 m ein, wo wir ein einfaches Berghaus des italienischen Alpenclubs gemietet haben, wo wir 2 x übernachten.
3. Tag: Hochebene mit extensiver Landwirtschaft. Reine Wanderzeit 4 1/2 Std., verteilt über den ganzen Tag. Auf- und Abstieg je 450 m. Vor allem die Flora in und um die Getreidefelder ist unglaublich reich. Wir streifen über Weiden, entlang schöner Säume mit Steinmauern und durch eindrückliche Wälder. Die Hochebene ist äusserst abwechslungsreich.
4. Tag: Gegen den Monte Pollino. Reine Wanderzeit 4 1/2 Std., verteilt über den ganzen Tag. Auf- und Abstieg je 600 m. Einer der Höhepunkte der Woche! Nach 40-minütigem Transport wandern wir zur Höhenstufe um 1900 m zum Wahrzeichen des Parks, der Schlangenhautkiefer. Wir schauen uns die interessante Flora dieser Höhenstufe an und geniessen das Panorama aufs Meer hinunter. Am späten Nachmittag Transport ans Meer, wo wir die nächsten zwei Nächte im Hotel schlafen.
5. Tag: Pfingstrosen, Kloster und Südflora. Reine Wanderzeit 4 1/2 Std., verteilt über den ganzen Tag. Auf- und Abstieg je 580 m. Kurze Fahrt zu den Pfingstrosen in den Bergen oberhalb Villapiana. Beim Kloster picknicken wir und widmen uns einigen speziellen Pflanzen an warmen Süd-Lagen. Danach schauen wir uns noch im herzigen Ort um und fahren am späten Nachmittag wieder ans Meer, wo für Badefreudige das Meer lockt.
6. Tag: Die Schlucht des Torrente Raganello. Reine Wanderzeit 3 1/2 Std., verteilt über den ganzen Tag. Aufstieg ca. 500 m. Nach dem Frühstück streifen wir dem Meer entlang und bewundern die interessante Strandflora an der Flussmündung. Dann kurze Fahrt flussaufwärts und Wanderung durch grandiose mediterrane Frühlingsflora, die typisch ist für Flussbetten zum Schluchteingang und hinauf ins Dorf Cività, das vor 500 Jahren von Albanern besiedelt wurde und die Arbëreshe-Kultur pflegt. Hier schauen wir uns in Dorfnähe um, erfahren vieles über die Geschichte und übernachten B&B im Dorf.
7. Tag: Aussichtspunkte und weite Landschaft. Reine Wanderzeit 3 1/2 Std., verteilt über den ganzen Tag. Auf- und Abstieg je 560 m. Wir fahren von Cività nochmals kurz in die Höhe und schauen uns auf den Hochflächen um und geniessen die Aussicht hinunter aufs Meer. Nach einer Erfrischung in Cività fahren wir in ca. 1½ Stunden zurück nach Scalea, wo ein Nachtessen wartet. Um 21.20 Uhr steigen wir in den Nachtzug, der uns ohne Umsteigen direkt nach Milano Centrale bringt.
8. Tag: Ankunft in Milano Centrale um ca. 11 Uhr, Weiterfahrt Richtung Norden, Ankunft in Zürich oder Bern gegen 15 Uhr.
Anforderungen: Technisch sind die Wanderungen einfach bis mittelschwierig: Wir sind auf Wanderwegen unterwegs, zwischen-durch aber auch mal weglos über Wiesen oder etwas steinige Weiden. Ausgesetzten Wegpassagen sind keine zu bewältigen.
Leitung: Barbara Studer, Botanikerin und lokale Leiterin, die die einheimische Flora gut kennt
Teilnahmepreis: CHF 1880.– im Doppelzimmer resp. CHF 1980.– im Einzelzimmer (an 3 Nächten möglich).
Inbegriffen: fachkundige Leitung ab/bis Schweiz, Bahnbillett ab Schweizer Grenze nach Scalea und zurück mit Unterkunft in 2- bis 4-Bett Schlafwagenabteilen. 2 Übernachtungen in einem CAI-Rifugio, welches wir ganz gemietet haben (Mehrbettzimmer mit viel Platz), 2 Übernachtungen in einem Hotel in Meeresnähe (Doppelzimmer, auf Wunsch Einzelzimmer möglich), 1 Nacht in einem B&B-Gasthaus in Cività (Doppelzimmer, auf Wunsch Einzelzimmer möglich), mit Vollpension. Das grosse Gepäck wird während der Tour transportiert. Zusätzliche Begleitung durch eine einheimische Flora-Kennerin.
Nicht inbegriffen: Fahrausweise ab Wohnort bis zur Grenze und zurück, Versicherungen, Getränke, Mahlzeiten/Picknicks auf der Hin- und Rückreise.
Gruppengrösse: max. 13 Pers.
Ausrüstung: Mit der Buchungsbestätigung versenden wir eine detaillierte Ausrüstungsliste.